Altona im transatlantischen Menschenhandel

© Illustration: KLASS - Büro für Gestaltung

Altona im transatlantischen Menschenhandel

Mit Anmeldung


Sonntag, 30. März 2025
13:00 – 16:00


Veranstaltungsort: Treffpunkt: Vor dem Laden des Zigarrenmachers, Alte Königstr. 5, nahe der S-Bahn-Haltestelle Königstraße

Sprecher: Hannimari Jokinen

Hamburg als Handelsmetropole, die sich selbst als „Tor zur Welt“ bezeichnet, war intensiv in den kolonialen Handel verstrickt und profitiert bis heute von ungleichen Handelsbeziehungen und Ausbeutungsverhältnissen, die auf die Kolonialzeit zurückgehen. Noch heute zeugen unzählige Straßennamen, Gebäude und Denkmäler von dieser Verstrickung: Repräsentative Kontorhäuser, rentable Manufakturen, prächtige Elbparks, herrschaftliche Villen und einträgliche Schiffswerften gehörten zur Lebenswelt der global agierenden Kaufmänner in Altona.

Wir begeben uns in diesem Rundgang auf die Spuren der großbürgerlichen Kolonialhandelsherren und Menschenhändler. Wir werfen einen prüfenden Blick auf Warenströme und Handelsbilanzen, ebenso auf die Biographien zwischen hochtönenden Revolutionsideen hier und skrupellosen Geschäftspraktiken in Übersee. Wir spüren den Schicksalen derjenigen nach, die dabei versklavt und kolonisiert wurden und die gegen das koloniale Unrecht aufstanden. Die Route führt über die Königsstraße zur Palmaille, eine der ältesten Straßen der Stadt. Wir hören Geschichten von den Arbeitswelten am Elbufer und von den Parklandschaften am Elbhang, wir betrachten die Chiffren des Altonaer Rathauses und studieren die verwitterten Grabsteine auf den historischen Friedhöfen Schleepark und Christianskirche.

Auf dem postkolonialen Stadtrundgang werden wir Hamburg neu lesen, die zahlreichen kolonialen Spuren wahrnehmen und – mit einem Perspektivwechsel – die Geschichte des antikolonialen Widerstands kennenlernen.


Hannimari Jokinen ist Autorin, Künstlerin, Kuratorin, Lehrbeauftragte und engagiert im Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL. In ihrer künstlerischen Arbeit hinterfragt sie die Mythen, die Kolonialdenkmäler fortwährend umwehen, und setzt sich mit Erinnerungskulturen und -orten auseinander.


Hinweis zur Teilnahme:

  • Barrieren: Der Rundgang ist ebenerdig, führt aber teilweise über Kopfsteinpflaster.
  • Da die Teilnehmendenzahl begrenzt ist, bitten wir um vorherige Anmeldung via Guestoo.
  • Die Veranstaltung ist kostenfrei – Spenden erwünscht.

Wir behalten uns vor, Personen mit antisemitischen, rassistischen, sexistischen oder anderweitig diskriminierenden und menschenverachtenden Äußerungen von der Veranstaltung auszuschließen.

Die Veranstaltung ist Teil des W3_Projekts Koloniale Spuren – Dekoloniale Praktiken.

Gefördert von

Organisiert von: W3_Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V. Nernstweg 32 – 34