Zusammen klimagerecht!

Initiativen für Umwelt- und Klimaschutz hier in Deutschland oder anderen Ländern des Globalen Nordens sind häufig sehr homogen (weiß, akademisch). Andere Lebensrealitäten, z.B. von Menschen aus Arbeiter*innenfamilien, Migrant*innen oder Menschen, die aufgrund ihrer Hautfarbe oder einer Behinderung diskriminiert werden, sind darin selten zu finden. Der menschengemachte Klimawandel hat Auswirkungen auf alle Menschen – wenn auch nicht auf die gleiche Weise. Menschen, die ohnehin bereits gesellschaftlich benachteiligt werden, sind oft besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen. Gleichzeitig können sie sich alltägliche Klimaschutzmaßnahmen, wie z.B. biologisch erzeugte Lebensmittel oder nachhaltig produzierte Waren, oftmals nicht leisten. Prekäre Lebensumstände können außerdem dazu beitragen, dass es für Menschen schwierig ist, sich politisch zu engagieren und für ihre Rechte oder den Abbau von Ungleichheit einzutreten, z.B. weil sie arbeiten müssen, um sich den Lebensunterhalt finanzieren zu können, weil sie Kinder betreuen oder Angehörige pflegen müssen, selbst nur eingeschränkt mobil sind oder durch andauernde Diskriminierungserfahrung zu erschöpft sind. Das fehlende oder mangelnde Bewusstsein darüber hat Einfluss darauf, wie Klimapolitik gestaltet wird. Werden soziale Ungleichheiten nicht mitgedacht laufen Klimaschutzmaßnahmen Gefahr, die Schere zwischen Arm und Reich zu verschärfen und die Gesellschaft zu spalten. Deshalb muss das Bewusstsein für soziale und globale Ungleichheiten bei Menschen, die sich bereits für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit engagieren, geschärft und Möglichkeiten der Solidarisierung aufgezeigt werden. Aber wie kann die Art und Weise, wie wir leben und wirtschaften, zu mehr Klimagerechtigkeit beitragen? Diese Frage steht im Fokus des W3_Projektes Zusammen klimagerecht!.

In insgesamt 6 Denkwerkstätten setzen wir uns mit nötigen Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels unter Berücksichtigung unterschiedlicher Formen von Ungleichheit (Intersektionalität) auseinander. Ausgehend von der Frage Wie kann die Art und Weise, wie wir leben und wirtschaften, zu mehr Klimagerechtigkeit beitragen? widmet sich jede Denkwerkstatt einem zentralen Lebensbereich: Wohnen, Ernährung, Gesundheit, Mobilität, Energie und Produktion.

Jeweils einen Tag lang beschäftigen wir uns mit folgenden Fragen: Wer setzt sich hier vor Ort und weltweit bereits für Klimagerechtigkeit ein? Was genau fordern Betroffene, Aktivist*innen und Initiativen und wie kann klimagerechtes Wohnen, Ernähren, Produzieren, etc. konkret aussehen? Grundlage unserer Auseinandersetzung bilden Best-Practice-Beispiele aus verschiedenen Ländern sowie kurze Video-Inputs, Artikel oder Interviews mit Klimagerechtigkeitsaktivist*innen. In Kleingruppenarbeit befassen wir uns mit möglichen und nötigen Strategien für mehr Klimagerechtigkeit auf lokaler, nationaler und globaler Ebene und diskutieren, wie Klimaschutz sozial und global gerechter sowie inklusiver gestaltet werden kann.

Die Denkwerkstätten richten sich an Personen, die sich bereits im Bereich Klima- und Umweltschutz engagieren und ihr Wissen zu intersektionalen Perspektiven im Austausch mit anderen Aktiven vertiefen möchten ebenso wie an Personen, die für mehr Klimagerechtigkeit aktiv werden möchten und dafür Anknüpfungspunkte suchen.

Illustration: Vivian Mule


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