Solidarisch Handeln Lernen

Projektgrafik Solidarisch Handeln Lernen, Illustration von Vivian Mule

Das W3_Projekt Solidarisch Handeln Lernen nimmt  Solidarität als wirksames Mittel gegen ein „krisenhaftes“ Gesellschaftssystem in den Blick. Globale Ungerechtigkeiten und Abhängigkeitsverhältnisse  werden derzeit im Zuge der COVID-19-Pandemie für viele Menschen ganz unmittelbar erfahrbar – hier setzt das Projekt an.

In interaktiven, informativen, partizipativen, sensibilisierenden sowie aktionsorientierten Bildungsangeboten wird praktische Solidarität bzw. solidarisches Handeln erlernt und gestärkt. Diesen Ansatz verfolgt das Projekt aus unterschiedlichen Perspektiven, die es zugleich zu verbinden sucht: so liegt ein Projektfokus auf Stimmen und Bewegungen aus dem globalen Süden, auf generationsübergreifendem Lernen, auf selbstorganisierten Kämpfen und Initiativen, auf BIPoC-Perspektiven, auf Power Sharing und Best-Practice-Bündnissen.

Dadurch, dass die Ursachen vieler globaler Ungerechtigkeiten und Probleme in der Wirtschafts-, Produktions- und Lebensweise im Globalen Norden selbst begründet sind, bedarf es einer kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Lebensweise sowie mit den derzeit vorherrschenden politischen und wirtschaftlichen Systemen.

Der Fokus unserer Veranstaltungen liegt dabei stets auf den jeweils eigenen Alltags- und Lebenswelten,  die wir im Hinblick auf ihre Einbettung in asymmetrische globale Machtbeziehungen und koloniale Kontinuitäten betrachten.  Ziel ist es, ein Verständnis für nachhaltige und solidarische Beziehungsarbeit zu entwickeln und daraus individuelle wie kollektive, lokale wie globale emanzipative Handlungsmöglichkeiten abzuleiten und auszuprobieren. Über die verschiedenen Veranstaltungsangebote sollen Wissen, Teilhabe und Selbstwirksamkeit gefördert werden: in Bezug auf alltägliche Konsumentscheidungen oder Ernährungsweisen, aber auch und vor allem in Hinblick auf politische Artikulation und Organisierung, bspw. durch ein Engagement in NROs oder in zivilgesellschaftlichen Initiativen. Hierfür suchen wir ganz bewusst den praxisnahen Austausch und die Begegnung mit lokalen Initiativen, sozialen Bewegungen und politischen Aktivist*innen und Künstler*innen.

Im ersten Projektjahr 2021 beschäftigen wir uns mit Zero Waste, Ökofeminismus und Solidarischer Landwirtschaft. Wir schauen uns Klima- und Umweltbewegungen aus einer BIPoC-Perspektive an und haken nach, warum Debatten und Initiativen aus dem Bereich der sozial-ökologischen Transformation häufig weiß und akademisch geprägt sind. Im Zuge des Frauenkampftages am 8. März steht das Thema Trans*Solidarität im Fokus und schließlich wollen wir Wege heraus aus der imperialen hinein in eine solidarische Lebens- und Produktionsweise kennenlernen sowie gemeinsam diskutieren, was ein gutes Leben für alle ausmacht und wie es erreicht werden kann.

Globale Herausforderungen wie die Covid-19-Pandemie oder der Klimawandel betreffen Menschen, die bereits sozial benachteiligt werden, besonders schwer. Im zweiten Projektjahr 2022 liegt der Fokus daher auf den Stimmen und Perspektiven derjenigen gesellschaftlichen Gruppen, die von globalen Ungerechtigkeiten und lokalen Ungleichheiten besonders betroffen sind – z.B. ein Großteil der Menschen, die im globalen Süden leben; aber auch Menschen auf der ganzen Welt, die Rassismus erfahren, prekärer Arbeit nachgehen, in Armut leben, aufgrund ihrer Geschlechtsidentität diskriminiert oder wegen ihrer Fähigkeiten behindert werden.  

Im Zentrum unserer Bildungsangebote stehen die Anliegen und Kämpfe von marginalisierten Gruppen sowie die Frage, wie diese unterstützt und gestärkt werden können. Wie kann es uns gelingen, nachhaltige und solidarische Beziehungen aufzubauen und zu vertiefen? In interaktiven Workshops, Gesprächsrunden, Exkursionen und Aktionen wollen wir gemeinsam Formen der Solidarität diskutieren und erproben, die intersektionale Dimensionen von Diskriminierung, ungleiche Machverhältnisse und koloniale Kontinuitäten mitdenken.


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