Kultur und kulturelle Bildung haben den öffentlichen Auftrag und den eigenen Anspruch, für alle da zu sein und eine gerechte Teilhabe zu ermöglichen. Immer mehr Kunst- und Kultureinrichtungen wollen rassismuskritisch und diskriminierungssensibel arbeiten, strukturelle Barrieren abbauen und ein Ort sein, an dem sich die Vielfalt der Gesellschaft widerspiegelt.
Unser Angebot
Mit dem Beratungsangebot möchte die W3_ einen Prozess anstoßen, der bisherige Ordnungen hinterfragt, andere Personen und Inhalte in den Mittelpunkt rückt und die Frage nach Macht und Ressourcen stellt.
Rassismuskritische und geschlechterreflektierende Prozessbegleitung
Rassismus und andere Diskriminierungsformen begreifen wir als Ideologie, die dazu dient, die ungleiche Verteilung von Macht, Privilegien und Ressourcen zu legitimieren und zu stabilisieren. Diese Ideologie wird zwischen Menschen in Organisationen und deren Strukturen (re-)produziert – in vielen Fällen unbewusst und unbeabsichtigt.
Wir verstehen Beratung als einen Prozess des Lernens und Verlernens. Unser Beratungsansatz zur Organisationsentwicklung nimmt mit seinen vielfältigen Methoden die Gesamtorganisation in den Blick, denn die Auseinandersetzung mit Rassismus und Diskriminierung braucht Ressourcen, Motivation, Zeit und Austausch zwischen allen Beteiligten, um eine langfristige Perspektive zu entwickeln.
Unsere intersektionale Herangehensweise bedeutet, dass wir Rassismus und alle anderen Formen von Diskriminierung als voneinander abhängig und sich überschneidend betrachten.
Aus dieser Perspektive konzentriert sich unsere Organisationsberatung darauf, Rassismus zu erkennen und zu dekonstruieren, ohne andere Formen der Diskriminierung wie Sexismus, Queerfeindlichkeit oder Ableismus aus dem Blick zu verlieren.
Unsere Expertise liegt auf der Auseinandersetzung mit Rassismus und (Cis-/Hetero-) Sexismus bzw. geschlechtlicher, romantischer und sexueller Vielfalt. Bei Bedarf arbeiten wir darüber hinaus mit externen Referent*innen zusammen, die Expertise in weiteren Diskriminierungsfeldern mitbringen.
Den Fokus legen wir sowohl auf individuelle als auch auf strukturelle Ebenen. Denn erst, wenn wir uns ausreichend mit unserer eigenen rassistischen Sozialisation auseinandergesetzt haben, rassistische Strukturen erkennen und verstehen, erst dann können wir Wege erarbeiten, um diese abzubauen.
Mit unserem Angebot möchten wir diesen Prozess begleiten. Dabei moderieren wir, geben Impulse und gestalten mit unterschiedlichen Methoden passende Austauschformate. Darüber hinaus unterstützen wir mit unserem Awareness- sowie Safer-Space-Konzept Organisationen bei der Konzeption, Planung und Organisation von Veranstaltungen, die rassismuskritisch und diskriminierungssensibel sein wollen.
Workshops
Unsere Workshops orientieren sich an den Teilnehmenden und Institutionen, d. h. wir schaffen Räume für kontextspezifische, individuelle und gemeinsame Reflexion und Austausch. Konkretes Ziel unserer Workshops ist es, geschütztere Räume zu ermöglichen, die mit Hilfe von inspirierenden und diskussionsanregenden Beiträgen vor allem zur Selbstreflexion und Austausch mit anderen Teilnehmenden anregt. Unser langfristiges Ziel ist es, gemeinsam ins Handeln zu kommen, uns auf den Weg zu machen, um Machtverhältnisse zu transformieren und Diskriminierung zu reduzieren.
Unsere Workshops sind subjekt- und ressourcenorientiert ausgerichtet. Das bedeutet, eure spezifischen Erfahrungen und Bedürfnisse als Teilnehmende stehen im Mittelpunkt. Außerdem arbeiten wir partizipativ mit vielfältigen Übungen und Methoden: Denn wir wollen nicht nur Wissen vermitteln, sondern Handlungsperspektiven mit euch gemeinsam erarbeiten. Die Methoden werden auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Menschen individuell angepasst. Neben erfahrungsorientierten Methoden der Einzelreflexion, Gruppendiskussion sowie Kleingruppenarbeit verwenden wir Medienformate wie Film- oder Audiobeiträge als auch andere digitale Quellen.
Wir bemühen uns, unsere Workshops in Räumen abzuhalten, die für alle zugänglich und barrieresensibel sind. Gemeinsam mit euch wollen wir eine möglichst achtsame und zugleich fehlerfreundliche Lernatmosphäre schaffen.
Empowerment-
Workshops
Für Black, Indigenious, People of Color (BiPoC) zum Umgang mit und Anerkennung von Rassismus auf verschiedenen Ebenen – individueller und alltäglicher, zwischenmenschlicher Basis. Die Anerkennung von und Auseinandersetzung mit strukturellen und institutionellen Formen von Rassismus gehört auch dazu. Das Workshopangebot richtet sich auch an Personen, die Rassismus erleben, sich aber nicht als BiPoC identifizieren. Sprecht uns an!
Anti-Rassismus und
kritisches Weißsein
Einzelpersonen und Organisationen werden dabei unterstützt, rassistische Sozialisation und Strukturen wahrzunehmen und zu dekonstruieren. Die Teilnehmenden werden aufgefordert, weiße Privilegien zu erkennen und zu reflektieren. Hier erforschen wir die Geschichte des Rassismus wie u. a. Versklavung und Kolonialismus und wie sie heute in unserer Gesellschaft und unseren Institutionen aufrechterhalten wird – was wir Kolonialität nennen. Sprecht uns an!
Gender-Trainings
Mit unseren Trainings möchten wir dafür sensibilisieren, dass Geschlecht und Begehren sozial hergestellte Kategorien sind, die diskriminierende Strukturen erschaffen und aufrechterhalten. Wir wollen bisherige Denk- und Möglichkeitsräume erweitern: Wie können wir geschlechtliche, sexuelle und romantische Vielfalt leben? Was können wir Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt entgegensetzen? Wir beschäftigen uns mit der Frage, wie Geschlechterverhältnisse mit anderen Diskriminierungskategorien zusammenwirken und auf welche Weise wir selbst in diese Machtverhältnisse verstrickt sind. Sprecht uns an!
Über uns
Tejan Lamboi (er/ihm) ist Bildungsreferent für Rassismuskritik, Inklusion und Beratung bei der W3_. Vor seiner Arbeit bei der W3_hat er als Bildungsreferent für das Projekt „Stark gegen Diskriminierung und Gewalt“ beim Bund für Soziale Verteidigung (BSV) in Minden und bundesweit gearbeitet. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Inklusion und Teilhabe, Rassismuskritik und Antidiskriminierung. Tejan Lamboi ist Mediator, Open- und Safer-Space-Begleiter und hat ein Master in Intercultural Conflict Management. Neben seiner Stelle bei der W3_berät er verschiedene Nichtregierungsorganisationen zu Weißsein, Macht und Privilegien im Kontext von Internationaler Entwicklungszusammenarbeit.
Dr. Nina Kullrich (sie/ihr) ist Kulturwissenschaftlerin und Bildungsreferentin in der W3_ mit dem Schwerpunkt (Queer)Feminismen und Geschlechterpolitiken. Sie hat zu Schönheitspraktiken und (kritischem) Weißsein in Indien promoviert. Nina ist Trainerin für geschlechterreflektierende Bildungsarbeit mit den Zusatzqualifikationen Gewaltfreie Konfliktbearbeitung in der interkulturellen Arbeit und bodyismuskritischer Pädagogik. Zudem hat sie eine zertifizierte Weiterbildung (CAS) zur agilen Change Managerin an der Hochschule Bremen abgeschlossen. In Beratung und Prozessbegleitung bringt Nina eine geschlechterreflektierende Perspektive ein und beschäftigt sich machtkritisch mit Fragen des hierarchiefreien und selbstorganisierten Arbeitens. Nina positioniert sich als queere weiße Cis-Frau, die nicht be_hindert wird.
Referenzen
In der Beratung konnten wir uns unter anderem bereits über eine Zusammenarbeit freuen mit dem Ernst Deutsch Theater Hamburg, HausDrei e. V., der Bewegungsstiftung und Jenny Beyer Productions.
Kontakt
Wir freuen uns auf An- und Nachfragen,
Anregungen und Austausch.
E-Mail: beratung@w3-hamburg.de
Telefon: 040 – 39 80 53 – 83
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