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Gender and the City

Anmeldung erforderlich!

Diskussion, FemGoals, Vortrag
Do, 10.11.2022
16:00 - 18:00
Mit: Kalyani Raj und Leonie Grob

Für Frauen*, die über weniger als 2% des globalen Landbesitzes verfügen, ist die Migration in die Stadt nicht selten mit Hoffnungen auf ein besseres Leben verbunden: hier werden mittlerweile 70% des weltweiten Bruttosozialprodukts produziert. Jedoch sind Frauen* auch in Städten überwiegend im informellen Sektor sowie in der unbezahlten Sorgearbeit tätig sowie in den Armenvierteln überrepräsentiert. Der öffentliche Raum ist zudem nicht nach ihren Bedürfnissen gestaltet: Sorgetätigkeiten gehen bspw. mit einer höheren Anforderung an Barrierearmut der Infrastruktur einher. Auch werden spezifische Erfahrung von Frauen* und trans*/inter*/nicht-binären Menschen nicht berücksichtigt. Wie können Aspekte des täglichen Lebens in Bezug auf Wohnraum, Arbeitswelt, Verkehr oder Gesundheit geschlechtergerechter werden?

Wir wollen uns Beispiele aus dem globalen Süden anschauen, in denen geschlechtersensible Perspektiven in Stadtplanungsprozesse einbezogen wurden. Im Projekt „Femmedina“, werden öffentliche Räume in der Altstadt („Medina“)  von Tunis von Frauen* geschlechtergerechter (um)gestaltet. Am Beispiel von Delhi schauen wir auf die „Gender Into Urban Climate Change Initiative“, die Möglichkeiten zur Integration geschlechtsspezifischer und sozialer Aspekte in die (Klima)Politik von Städten untersucht.

 

Kalyani Raj verfügt über umfangreiche Erfahrungen im Bereich Gender und Klimawandel und setzt sich für Katastrophenvorsorge, Anpassung und Abschwächung sowie alternative Energien ein, an denen sie seit über einem Jahrzehnt mit der All India Women’s Conference (AIWC) arbeitet. Bei AIWC macht Kalyani auf den Reichtum an Wissen aufmerksam, den Frauen* in Bezug auf die Anpassung an den Klimawandel in Form von traditionellem Wissen und Fertigkeiten zu bieten haben. Sie hat eine Vielzahl von Advocacy-Workshops durchgeführt, unter anderem zu den Themen Katastrophenvorsorge und Risikominderung sowie zu den sozioökonomischen Auswirkungen des Klimawandels auf Frauen. Sie arbeitet ständig daran, die Stimmen der Frauen an der Basis auf die internationale Ebene zu bringen.

Leonie Grob ist Projektmitarbeiterin im globalen „Städte für Frauen“ Programm der Cities Alliance  (UNOPS). Cities Alliance  ist eine globaler Partner*innenschaft, die urbane Armut bekämpft und Städte weltweit bei der Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung unterstützt. Das Programm „Städte für Frauen“  führte eine Reihe von Pilotprojekten für geschlechtersensible Stadtplanung in ausgewählten Städten durch: Tunis, Banjul, Kathmandu, Kampale und Monrovia; und entwickelte ein „Toolkit for Women-Friendly Urban Planning from Cities of the Global South“.

 

HINWEIS: Die Veranstaltung wird simultan Deutsch-English/Englisch-Deutsch gedolmetscht.

 

Die Veranstaltung ist Teil des W3_Projekts Fem Goals.

Illustration: Nursima Nas


Wir beschäftigen uns im Projekt „FemGoals“ mit „Frau(en)“ als eine sehr wirkmächtige soziale Kategorie innerhalb binärer Unterdrückungsverhältnisse. Wenn wir „Frau*“ mit „Sternchen*“ (Asterisk) schreiben, wollen wir damit betonen, dass sich Geschlechtsidentitäten nicht biologisch herleiten lassen, sondern vor allem sozial konstruiert sind (z.B. durch bestimmte gesellschaftliche Vorstellungen davon, was “weibliches” oder “männliches” Verhalten und Aussehen sei). Wir wollen mit dem „Sternchen*“ keine Unterscheidung zwischen „echten“ (Frauen) und „weniger echten“ (Frauen*) Frauen aufmachen.

Den Kampf für (mehr) Geschlechtergerechtigkeit verstehen wir als einen Kampf für (mehr) geschlechtliche Vielfalt. Wir glauben, dass alle Menschen von (mehr) Geschlechtergerechtigkeit profitieren. Die Perspektive unseres Projektes “FemGoals” liegt grundsätzlich auf all denjenigen Menschen, die aufgrund ihrer Geschlechtsidentität und/oder ihres sexuellen Begehrens Diskriminierung und Unterdrückung erfahren: Frauen und LSBTIQ*. Jedoch stehen die vielfältigen Anliegen und Kämpfe von LSBTIQ* nicht bei jeder Veranstaltung der Reihe schwerpunktmäßig im Fokus. Die Abkürzung LSBTIQ* steht für: lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, inter* und queer. Wir benutzen die Buchstabenkombination, um die Vielfalt der geschlechtlichen und sexuellen Identitäten aufzuzeigen und zu benennen. Da es nicht möglich ist, diese vollständig abzubilden, dient das „Sternchen*“ hier als Platzhalter für weitere Selbstbezeichnungen.


Gefördert von

Veranstaltungsort
Digital, ,

Veranstalter*in
W3_Werkstatt für internationale Kultur und Politik

Weitere Angaben

Referentin
Kalyani Raj und Leonie Grob
Wichtiger Hinweis
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