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Gleicher Lohn für gleiche Arbeit?

Der Gender Pay & Pension Gap in globaler Perspektive

Um Voranmeldung wird gebeten!

Diskussion, FemGoals, Vortrag
Do, 17.11.2022
19:00 - 21:00
Mit: Dr. Irem Güney-Frahm und Uta Zech

«Gleicher Lohn für gleiche Arbeit» wird seit Jahrzehnten gefordert, weltweit ist man jedoch noch immer weit entfernt davon diese Forderung umzusetzen. Dem Global Gender Gap Report 2021 des Weltwirtschaftsforums zufolge belegt Deutschland bei der Teilnahme von Frauen* am wirtschaftlichen Leben nur den 62. Platz unter 156 Ländern. Einer der Gründe dafür ist die Lohnkluft zwischen Männern und Frauen*. Deutschland hat einen der höchsten Gender Pay Gaps in Europa.

Der Input-Vortrag führt in das Konzept des Gender Pay Gaps ein und schafft einen Überblick über die Begrifflichkeiten. Der Gender Pay Gap ist dabei nur ein Aspekt der Ungleichheit zwischen Männern und Frauen* und steht im Zusammenhang mit strukturellen Ursachen im sozialen, kulturellen und politischen Leben. Die Lohnkluft ist ein Problem, das sich auf den gesamten Lebenszyklus auswirkt, da ein geringeres Einkommen heute u.a. weniger Rücklagen und eine niedrigere Rente morgen bedeuten und somit das Risiko von Altersarmut erhöhen. Es braucht daher Maßnahmen zur Bekämpfung des Gender Pay Gaps, die sich nicht nur auf die Erwerbsarbeit konzentrieren, sondern auch die vielfältigen unbezahlten und oft von Frauen* übernommenen Tätigkeiten im Haushalt und in der Gemeinschaft berücksichtigen.

Im Vortrag werden die unterschiedlichen strukturellen Ursachen des Pay Gaps, die Art und Weise wie die verschiedenen Gründe zusammenhängen sowie Best-Practice Fallbeispiele werden anhand von Beispielen und Daten aus verschiedenen Ländern und Weltregionen vorgestellt und diskutiert. Dabei gilt: der Gender Pay Gap ist zwar ein strukturelles Problem, die Strukturen aber können sich verändern. Es gibt eine Vielzahl internationaler Beispiele für Strategien, die dazu dienen, den Pay Gap zu eliminieren, darunter auch aus Ländern des Globalen Süden.

 

Dr. Irem Güney- Frahm hat in Istanbul, Bath und Berlin studiert und verfügt über einen disziplinären Hintergrund in Wirtschaftswissenschaften (Bachelor), Europastudien (Master) und Gender Studies (Ph.D.). Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Geschlechtergleichheit und Globalisierung, internationale Entwicklung, Digitalisierung und die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. Als Forscherin und Dozentin war und ist Dr. Güney-Frahm an der Humboldt-Universität Berlin, der University of Edinburgh, der Universität St. Gallen, der ETH Zürich, der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und der Leuphana Universität Lüneburg tätig. Sie arbeitete zudem als wissenschaftliche Mitarbeiterin für den Dritten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung. Aktuell forscht sie u.a. zu Digitalisierung und Geschlechtergleichheit als assoziiertes Mitglied des Harriet Taylor Mill-Instituts Berlin und als Stipendiatin des Global Fellow Programms der Südtiroler Stiftung Sparkasse an dem Center for Advanced Studies / EURAC Research in Bozen.

 

Uta Zech, geboren im sonnigen Süden der Republik, studierte in Erlangen und Berlin Theaterwissenschaften und Germanistik, an der Spielstatt Ulm Schauspiel und machte in Berlin eine Ausbildung zur Werbekauffrau. Sie war über 15 Jahre Dozentin an der Filmschauspielschule Berlin und moderiert Podiumsdiskussionen und Tagungen. Von Juni 2016 bis Juni 2022 vertrat sie als Präsidentin den Business and Professional Women (BPW) Germany e.V.

Als Leiterin der seit 2008 vom BPW Germany initiierten Equal Pay Day Kampagne setzt sie sich für gleiche Bezahlung von gleicher und gleichwertiger Arbeit ein.

 

Anmerkung:

Seit mehr als 40 Jahren gibt es auch vermehrt Forschungen zu einem LGBTIQ*, Sexuality oder auch Gay Pay Gap.  Trans*Frauen, nicht-binäre Menschen sowie LGBTIQ* of Color sind von Gehaltsungleichheiten besonders negativ betroffen.

 

Die Veranstaltung ist Teil des W3_Projektes FemGoals.

Illustration: Nursima Nas


Wir beschäftigen uns im Projekt „FemGoals“ mit „Frau(en)“ als eine sehr wirkmächtige soziale Kategorie innerhalb binärer Unterdrückungsverhältnisse. Wenn wir „Frau*“ mit „Sternchen*“ (Asterisk) schreiben, wollen wir damit betonen, dass sich Geschlechtsidentitäten nicht biologisch herleiten lassen, sondern vor allem sozial konstruiert sind (z.B. durch bestimmte gesellschaftliche Vorstellungen davon, was “weibliches” oder “männliches” Verhalten und Aussehen sei). Wir wollen mit dem „Sternchen*“ keine Unterscheidung zwischen „echten“ (Frauen) und „weniger echten“ (Frauen*) Frauen aufmachen.

Den Kampf für (mehr) Geschlechtergerechtigkeit verstehen wir als einen Kampf für (mehr) geschlechtliche Vielfalt. Wir glauben, dass alle Menschen von (mehr) Geschlechtergerechtigkeit profitieren. Die Perspektive unseres Projektes “FemGoals” liegt grundsätzlich auf all denjenigen Menschen, die aufgrund ihrer Geschlechtsidentität und/oder ihres sexuellen Begehrens Diskriminierung und Unterdrückung erfahren: Frauen und LSBTIQ*. Jedoch stehen die vielfältigen Anliegen und Kämpfe von LSBTIQ* nicht bei jeder Veranstaltung der Reihe schwerpunktmäßig im Fokus. Die Abkürzung LSBTIQ* steht für: lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, inter* und queer. Wir benutzen die Buchstabenkombination, um die Vielfalt der geschlechtlichen und sexuellen Identitäten aufzuzeigen und zu benennen. Da es nicht möglich ist, diese vollständig abzubilden, dient das „Sternchen*“ hier als Platzhalter für weitere Selbstbezeichnungen.


Gefördert von

Veranstaltungsort
Digital, ,

Veranstalter*in
W3_Werkstatt für internationale Kultur und Politik

Weitere Angaben

Untertitel
Der Gender Pay & Pension Gap in globaler Perspektive
Referentin
Dr. Irem Güney-Frahm und Uta Zech
Wichtiger Hinweis
Um Voranmeldung wird gebeten!

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