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Still Burning – Konflikte, Verflechtungen und Widerstand in der Steinkohleindustrie
Sprache: Film im OT (Spanisch, Russisch, Deutsch) mit deutschen UT
Anmeldung erforderlich
arbeit global, Diskussion, Film
Mo, 22.11.2021
19:00 - 21:00
Mit: Evelyn Linde und Ramin Aryaie – Aktivist*innen und Filmemacher*innen
Steinkohle steht prototypisch für die imperiale – und zutiefst neokoloniale – Lebensweise des globalen Nordens. Wenn wir in Deutschland Strom aus Steinkohle beziehen, leben wir gleich in doppelter Hinsicht auf Kosten anderer: Sowohl die zerstörerischen Folgen für Umwelt und Gesundheit, die der – oft von menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen begleitete – Kohleabbau mit sich bringt, als auch die Folgen des Klimawandels, der durch die Verbrennung fossiler Energieträger vorangetrieben wird, werden in die Abbauregionen im globalen Süden ausgelagert und treffen die Menschen dort stärker als die Verbraucher*innen im globalen Norden. Trotz ihrer schädlichen Wirkung ist Steinkohle neben Erdöl und Erdgas noch immer die größte Stromquelle weltweit. Doch damit noch eine Chance besteht, das 2-Grad-Ziel zu erreichen, dürfte ein Großteil der Kohlereserven bis 2050 gar nicht verbrannt werden.
Weltweit kämpfen Aktivist*innen der Klimagerechtigkeits- und Anti-Kohle-Bewegung gemeinsam mit Arbeiter*innen und Menschen in den Kohleabbaugebieten im globalen Süden für mehr Gerechtigkeit und einen Ausstieg aus der Kohleindustrie. Die dreiteilige Dokumentarfilmserie „Still Burning“ macht sicht- und hörbar, wie die Situation in den Bergbauregionen ist, wie sich die Menschen dort gegen die Steinkohleförderung organisieren und was sie vor Ort und von uns im globalen Norden fordern.
Im Anschluss an das Filmscreening sprechen wir mit den Aktivist*innen und Filmemacher*innen Evelyn und Ramin vom Netzwerk „Still Burning“ über Konflikte, Widerstand und internationale Verflechtungen in der Steinkohleindustrie, die Entstehung des transnationalen Filmprojektes sowie Handlungsspielräume und Solidarität in der Klimagerechtigkeitsbewegung.
Die Veranstaltung findet statt im Rahmen des W3_Projektes arbeit global und in Kooperation mit dem Sonderausstellungsprojekt „Konflikte“ im Museum der Arbeit Hamburg.
„Still Burning – Netzwerk gegen Steinkohle und Neokolonialismus“ ist eine Vereinigung von Menschen und Gruppen, die Informationen und Aktionen zu den Themen Steinkohle und Neokolonialismus austauschen. Neben der dreiteiligen Serie hat das Netzwerk auch eine englisch- und eine deutschsprachige Broschüre zu Klimafolgen von sowie Kämpfen gegen Steinkohle herausgegeben, die hier kostenlos bestellt oder heruntergeladen werden kann. Ziel des internationalen Bündnisses aus Klimaaktivist*innen ist es, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass es beim Ausstieg aus der Kohle nicht nur um Klimagerechtigkeit geht, sondern auch darum, mit kolonialen Kontinuitäten zu brechen. www.stillburning.net
Zur Ausstellung „Konflikte“ im Museum der Arbeit:
Die Ausstellung zum Thema „Konflikte“ wird im Museum der Arbeit vom 3. November 2021 bis 8. Mai 2022 präsentiert. Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Natur von Konflikten, den mit ihnen verbundenen Risiken, aber auch den ihnen innewohnenden Chancen sowie den modernen Mechanismen der Konfliktvermeidung und -lösung. Neben inneren und privaten Konflikten wird der Hauptfokus auf Arbeitskonflikten und aktuellen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen liegen. Zur Ausstellung erscheint das Magazin „Konflikte“ und es wird ein vielseitiges Rahmenprogramm stattfinden. Mehr Infos: https://shmh.de/de/konflikte
Die Veranstaltung wird gefördert von
Kooperation
MIt dem Museum der Arbeit Hamburg