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Coded Bias
Anmeldung an info@w3-hamburg.de
Diskussion, Film
Di, 11.05.2021
18:00 - 21:00
Mit: Francesca Schmidt – Gunda-Werner-Institut, Matthias Spielkamp – AlgorithmWatch (angefragt) und Viktor Schlüter – Amnesty International
Film (2020, 86 Min) von Shalini Kantayya
Originalsprache Englisch mit engl. UT
Das anschließende Gespräch wird in deutscher Sprache sein.
Von algorithmusbasierten Bewertungs- oder Bewerbungsverfahren in Schulen, Gerichten oder Unternehmen über Gesichtserkennungssoftware in der Polizeiarbeit bis hin zu Social Scoring als Disziplinierungsmaßnahme ganzer Gesellschaften – der Einsatz von Algorithmen ist nicht nur vielfältig, sondern weltweit bereits voll im Gange. Die Dokumentation „Coded Bias“ begleitet Forscher*innen, Aktivist*innen und Anwält*innen, die sich weltweit für mehr Transparenz und Gerechtigkeit sowie politische Regelungen in Hinblick auf die Nutzung künstlicher Intelligenz einsetzen. Ausgangspunkt des Films bilden die Forschungsergebnisse der Computerwissenschaftlerin Joy Buolamwini, die – eher unbeabsichtigt während eines künstlerischen Forschungsprojektes am MIT – darauf stieß, dass Gesichtserkennungsprogramme die Gesichter von Frauen, Schwarzen Personen und Personen of Color deutlich schlechter identifizieren als jene von weißen Männern. Ausgehend von dieser Erkenntnis deckt „Coded Bias“ auf, warum Algorithmen rassistisch und sexistisch sind und beleuchtet, welche Gefahren ebenso wie konkreten Konsequenzen für einzelne Menschen oder gesellschaftliche Gruppen damit einhergehen, dass weite Teile des öffentlichen und privaten Lebens von diskriminierenden Algorithmen durchdrungen sind.
Im Anschluss diskutieren wir mit Francesca Schmidt, Matthias Spielkamp und einer Vertretung von Amnesty International über die Folgen des algorithmischen Bias für Gesellschaft und Demokratie und wie ihnen begegnet werden kann.
Die Veranstaltung ist Teil einer Filmreihe, die sich kritisch mit aktuellen Entwicklungen unseres digitalen Zeitalters in Wirtschaft und Demokratie auseinandersetzt und von Goliathwatch e.V. in Kooperation mit der W3_ veranstaltet wird.
Goliathwatch wird hierfür aktuell gefördert von der Bewegungsstiftung – Anstöße für soziale Bewegung.
Francesca Schmidt ist Referentin für feministische Netzpolitik im Gunda-Werner-Institut. Sie beschäftigt sich mit Fragen digitaler Gewalt, Überwachung und Kontrolle, Algorithmen, Künstliche Intelligenzen und deren sozionormativen Implikationen. Ihr Buch “Netzpolitik. Eine feministische Einführung” ist 2020 im Barbara Budrich Verlag erschienen. Sie ist Gründungsmitglied und Vorständin von Netzforma* e.V. – Verein für feministische Netzpolitik. Im FFBIZ e.V. ist sie ebenfalls als Vorständin tätig.
Matthias Spielkamp ist Gründer und Geschäftsführer von AlgorithmWatch sowie Herausgeber von iRights.info (Grimme Online Award). Er war mehrfach als Sachverständiger in Bundestagsanhörungen, u.a. zu KI und Robotik. Als Autor und Herausgeber beschäftigt er sich mit den Themen Internet Governance, der Zukunft des Journalismus und des Urheberrechts. Beiträge von ihm finden sich u.A. in Die Zeit, MIT Technology Review und brand eins Magazin.
AlgorithmWatch ist eine gemeinnützige Initiative, die algorithmische Entscheidungsfindungsprozesse hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf menschliches Verhalten und gesellschaftliches Zusammenleben analysiert. Um den Nutzen algorithmischer Entscheidungsfindung für das Gemeinwohl zu maximieren, unterstützt AlgorithmWatch dabei, Ideen und Strategien zu entwickeln, die eine Nachvollziehbarkeit der Prozesse ermöglichen – mit einem Mix aus Technologie, Regulierung und geeigneten Aufsichtsinstitutionen.
Amnesty International ist die weltweit größte Bewegung, die für Menschenrechte eintritt. Unabhängig von Regierungen, Parteien, Ideologien, Wirtschaftsinteressen und Religionen organisiert Amnesty International Kampagnen und Aktionen, die auf den Grundsätzen der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte basieren. Mit einer Unterschriftenaktion, an der weltweit mehr als 85.000 Personen teilnahmen, setzte sich Amnesty im Februar 2019 beispielsweise dafür ein, dass der Internetkonzern Google seine Pläne für eine zensierte Suchmaschine für den chinesischen Markt aufgibt.
Hinweise zur Teilnahme:
- Die Veranstaltung findet im digitalen Raum statt. Die Zugangsdaten für die Veranstaltung verschicken wir am Tag der Veranstaltung an alle, die teilnehmen möchten, per Mail. Wir bitten deshalb um Anmeldung zur Veranstaltung bis Dienstag, den 11. Mai 2021, 10 Uhr an info@w3-hamburg.de
- Zur Durchführung der online-Veranstaltung nutzen wir – abhängig von der technischen Machbarkeit – entweder das Programm BigBlueButton oder zoom.
- Für die Teilnahme an der Veranstaltung wird ein Computer, Tablet oder Smartphone mit Internetanschluss und Lautsprecher benötigt. Die Nutzung von Kamera und Audio seitens der Teilnehmenden für die anschließende Diskussion ist optional. Fragen und Diskussionsbeiträge können auch über die Chat-Funktion eingebracht werden und sind herzlich willkommen. Falls vorhanden empfehlen wir die Nutzung eines Ethernet-Kabels für eine stabilere Internetverbindung.
- Der online-Konferenzraum ist bereits 5 Minuten vor Beginn geöffnet.
- Die Veranstaltung wird nicht aufgezeichnet. Bitte keine Screenshots und/oder Mitschnitte von der Veranstaltung anfertigen.
- Für die Veranstaltung gelten die Datenschutzbestimmungen W3_Online-Veranstaltungen
- Die Veranstalter*innen behalten sich vor, Personen mit rassistischen oder anderweitig menschenverachtenden oder diskriminierenden Äußerungen von der Veranstaltung auszuschließen.
- Für die Verwendung der Software übernehmen die Veranstalter*innen keine Haftung.
- Die geltenden Datenschutzrichtlinien von BigBlueButton können hier eingesehen werden: https://bigbluebutton.org/privacy/. Hinweise zur Nutzung des Programms BigBlueButton gibt es unter W3_Anleitung BigBlueButton
- Die geltenden Datenschutzrichtlinien von zoom können hier eingesehen werden: https://zoom.us/de-de/privacy.html
Kooperation
In Kooperation mit Goliathwatch e.V.