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Orte und Epistemologien des Wissens
Erstes Symposium der Fachgesellschaft für rassismuskritische, postkoloniale und dekoloniale Theorie und Praxis – FG DeKolonial e.V.
Anmeldung erforderlich
Fachtag
Fr, 08.07.2022
9:30 - 19:15
- Anmeldung unter: www.fg-dekolonial.com
Die Teilnahme an der Fachtagung ist für Mitglieder der FG DeKolonial e.V. kostenlos. Für alle anderen Teilnehmer*innen wird ein Unkostenbeitrag nach dem Solidarprinzip zwischen etwa 20 und 40€ empfohlen.
In The Idea of Place and the Place of the Idea stellt die Schriftstellerin und Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison in einer poetischen Rede an der Princeton University die Frage nach dem Zusammenhang von Ort und Idee der Generierung von Wissen. Sie erzeugt damit nicht nur einen kritischen, literarischen Text, sondern kreiert auch eine andere Art des Wissens, die die Universität als Ort des Wissens sachte hinterfragt. Auch von anderer Seite wird die Universität, die gemeinhin als autorisierter Ort des Wissens und der Wissensgenerierung auf erkenntnistheoretischer und philosophischer Ebene verstanden wird, in Frage gestellt. Insbesondere Jacques Derrida hat die Universität als den Ort der Wissenserzeugung herausgefordert und gleichzeitig neu gesetzt (2001). In dem Band Another Knowledge is Possible – Beyond Northern Epistemologies wiederum laden Boaventura de Sousa Santos, Joao Arriscado Nunes und Maria Paula Meneses zur Veranschaulichung und Arbeit mit den vielschichtigen theoretischen und praktischen globalen Erkenntnistheorien und ihren Einbezug in etabliertes Wissen und seine Erzeugung ein.
Das Symposium nimmt, aufbauend auf diesen Interventionen, kritische Fragen nach der Verortung des Wissens und den Orten des Wissens auf und möchte sie in Hinblick auf Literatur, Kunst und Film, Algorithmen und Feminismus, Kartographie und Imaginationen von Macht(-strukturen) sowie Archive und Archivierung zum Thema machen und zur Diskussion stellen.
Was ist Wissen und wer bestimmt, was als Wissen gilt? Wo wird es verortet und wo kann es entstehen? Welche Körper bekommen Sprechmacht, welchen wird sie entzogen? Welche Formen von Wissen werden dabei außer Kraft gesetzt und welche erzeugt? Wie werden diese auf theoretischer, praktischer, aktivistischer und künstlerischer Ebene diskutiert und herausgefordert? Und welche Formen alternativer WissensOrte lassen sich dabei generieren, die die Idee der Universität als Ort des Wissens und Wissen als Ort von Ideen erweitern und zu anderen neuen Erkenntnissen beitragen können?
Das Symposium findet statt als Kooperation zwischen der Fachgesellschaft für rassismuskritische, postkoloniale und dekoloniale Theorie und Praxis – FG DeKolonial e.V. und der W3 – Werkstatt für Internationale Kultur und Politik e.V.
Konzeption und Organisation: Pinar Tuzcu (Uni Kassel), Muriel Gonzalez (Uni Bochum) und Mariam Popal (Uni Bayreuth) – FG DeKolonial e.V.
Ablauf
- 9:30 Begrüßung
- 10:00 Keynote: Saraya Gomis
Pädagogin & Staatssekretärin für Diversität und Antidiskriminierung - 11:30 Kaffepause
- 12:00 Workshops
WS1: ORTE UND EPISTEMOLOGIEN
Künste des Wissens and Orte der Kunst – Eine Theoretisierung des Ortes
Dr.in Mariam Popal - WS 2: INTER_NET
Digitalität als Ort des Wissens – andere Epistemologien?
Dr.in Pinar Tuzcu - WS3: EUROPAKARTEN
Technologien des (Macht)Wissens
Dr.in Muriel González Athenas - 13:30 Mittagspause
- 14:30 Vorstellung der Workshops
Plenardiskussion - 15:30 Vorstellung der AGs der FG DeKolonial e.V.
Treffen der Arbeitsgruppen der FG DeKolonial e.V. und Raum für Konvivialität, Entschleunigung & gemeinsames Denken - 17:00 Film & Archiv – Film als Archiv
Filmscreening und Diskussion:
Concepts on the Move – In-Between Pasts, Presences, Absences and the future (Englisch)
Bayreuth 2018, directed by Mariam Popal
Reflexion zum Film (auf Englisch) mit anschließendem Publikumsgespräch
Prof.in em. Margo Okazawa-Rey – Autorin, Aktivistin und transnationale feministische Denkerin - 19:15 Gemeinsames Abendessen und Abschluss
Die Veranstaltung findet in englischer und deutscher Sprache statt.
Hinweis zur Teilnahme:
Filmscreening und Diskussion am Abend können auch unabhängig von den Workshops am Vormittag besucht werden.
Für die Veranstaltung gilt eine FFP2-Maskenpflicht (ohne Maskenbefreiung).
Barrieren:
Der W3_Saal ist über einen Treppenlift zu erreichen und verfügt über eine Toilette, die mit Rollstuhl zugänglich ist.
Weitere Infos und Anmeldung unter: www.fg-dekolonial.com
In Kooperation von
Gefördert von
Kooperation
Fachgesellschaft für rassismuskritische, postkoloniale und dekoloniale Theorie und Praxis – FG DeKolonial e.V.
Eintritt:
Solidarbeitrag 20€-40€